FEDA FOR KENYA 2023/24

Auch dieses Jahr fand das FEDA for Kenya Projekt statt, welches die nun vierte Begegnungsreise mit der Starkid School & Rescue Center in Nairobi war. Für zwei Wochen reiste das diesjährige FEDA for Kenya Team nach Nairobi, um dort in Kooperation mit der Deutschen Schule Nairobi verschiedene Projekte durchzuführen.

 

Teil des Teams waren die sechs Auszubildenden Henrike von Forstner (Auszubildende bei Cargo Partner GmbH), Elisabeth Dehning (Auszubildende bei Stihl S.A.), Santiago Mijares Werth (Auszubildender bei Liebherr Ibérica S.L.) sowie Kyra von Mentzingen, Nelly Burhardt und Yvette Boo (Auszubildende bei SanLucar Fruit S.L.U). Begleitet wurden sie von Jenny Lindner (Projektleitern und Studienleiterin des Berufszweiges Industrie), Alexander Bauer (Studienleiter Groβ- und Auβenhandelsmanagement und zukünftiger Leiter des FEDA for Kenya Projektes) sowie die Mitglieder des Vorstandes der FEDA Madrid Nils Ahmad, Enrique Castillo und Frank Beuss

 

Vielen Dank an Lisa Edler und Bente Casperse für die Koordination des Projektes und die gute Kooperation und ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team der Deutschen Schule Nairobi (DSN) für die Gastfreundlichkeit.  


Jambo, Jambo bwana, 

Habari gani,

Mzuri sana

Wageni, Wakaribishwa,

Kenya yetu Hakuna Matata

 

…bedeutet übersetzt “Hallo, wie geht es dir?" - “Mir geht es sehr gut.” - "Besucher sind in Kenia willkommen, mach dir keine Sorgen.” (Auszug aus einem kenianischen Lied, welches Besucher in Kenia willkommen heißt.) 


EIN BERICHT UNSERER AUSZUBILDENDEN:

EMPFANG AN DER STARKID SCHOOL & SPIELE:

 

Bei unserer Ankunft an der Starkid School wurden wir alle sehr herzlich und freundlich von der Schulleiterin Rosalyn, den Lehrer*innen und den Schüler*innen begrüßt. Die Kinder haben sich sehr über unseren Besuch gefreut und haben uns euphorisch ihre Schule gezeigt.

 

Wir haben einige Spiele mit den Schüler*innen gespielt, wie z.B. Strichmännchen, Schere/Stein/Papier oder “Fischer, Fischer – Wie tief ist das Wasser?”. Obwohl wir uns erst so kurz kannten, sind wir während der Spiele bereits sehr zusammengewachsen. Die Starkid Schüler*innen haben uns auch sofort ihre Lieblingslieder gezeigt und so haben wir direkt einige Tänze von ihnen gelernt.

 



KIBERA-TOUR:

 

Direkt an unserem ersten Tag ging es für uns nach Kibera - dem größten Slum Afrikas. Kibera ist etwa 7km lang und 800.000 Menschen haben dort ihr Zuhause.

Vor Ort bekamen wir von Moses eine Tour. Er leitet in dem Slum ein Jugendcenter unter anderem für Musik, bei welchem Jugendliche das kostenlose Angebot bekommen, ihre Musik aufzunehmen und zu veröffentlichen. Kibera ist laut Moses von vielen Vorurteilen geprägt – mit seinem Projekt und seiner Community-Arbeit möchte er diese Vorurteile abbauen und zeigen, wie das Leben in Kibera wirklich ist.

Gemeinsam mit ihm gingen wir durch den Slum, wo er uns verschiedene Orte und kleine Shops zeigte. Für viele von uns war es das erste Mal in einem Slum, weshalb wir sehr daran interessiert waren, mehr über das Leben dort zu erfahren.

 

Deshalb sind wir in unserer zweiten Woche nach Kibera zurückgekehrt - diesmal, um den Slum am Abend kennenzulernen. Besonders erfreut waren wir über die Herzlichkeit der Menschen und ihre Offenheit sowie Interesse, mit uns ins Gespräch zu kommen. Ebenfalls beeindruckt waren wir von der Kunstszene in Kibera, welche wir an verschiedenen Stellen bestaunen konnten.  



FASCHING AN DER DEUTSCHEN SCHULE NAIROBI (DSN):

 

Mit einigen der jüngeren Starkid Schüler*innen haben wir an der DSN Fasching gefeiert. Die Schüler*innen konnten sich als Löwen, Prinzessinnen und Hasen verkleiden. Gemeinsam haben wir die Kostüme gebastelt und die Gesichter bemalt.

 

Später haben wir mit den Starkid Schüler*innen verschiedene Gruppenspiele gespielt, was uns allen viel Spaß gemacht hat. Wir haben z.B. gemeinsam das Flieger-Lied getanzt, eine Polonäse gemacht, Stopptanz gespielt, sowie den Kids die Macarena beigebracht.



ZU BESUCH BEI DER DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT (GIZ):

 

Am Nachmittag durften wir die GIZ in Nairobi besuchen. Gideon Murenga, Leitender Berater für TVET und Arbeitsmärkte, und Horst Bauernfeind, Projektmanager, haben uns davon berichtet, wie die duale Ausbildung in Kenia immer bekannter wird, sich langsam etabliert und auch bei den Unternehmen vor Ort immer beliebter wird.



AUSFLUG ZU OCEAN SOLE:

 

Einer unserer Ausflüge ging zu Ocean Sole, einem sozialen Unternehmen, das aus recycelten Flip Flops Figuren herstellt. Diese sind von Kinderspielzeugen inspiriert und reichen von Schlüsselanhängern über kleine Figuren bis hin zu über 40cm hohen Figuren.

Ocean Sole bietet fast 100 einkommensschwachen Kenianer*innen einen Arbeitsplatz und haben durch ihre Arbeit einen positiven Einfluss auf über 1.000 Kenianer*innen. Mehr als 10-15% ihrer Einnahmen spendet die Organisation für Strandsäuberungen, Berufs- und Bildungsprogramme sowie den Naturschutz.

 

Ebenfalls bietet Ocean Sole verschiedene Workshops an, um die Arbeit von Ocean Sole kennenzulernen und selbst etwas zu kreieren. 



AUSFLUG NACH TALA, ZWEITER STANDORT DER STARKID SCHOOL: 

 

Seit Januar 2023 gibt es im von Nairobi östlich gelegenen Tala einen zweiten Standort der Starkid School. Dort lernen und leben 51 Schüler*innen zwischen 11 und 15 Jahren. Gemeinsam mit Rosalyn und weiteren Lehrkräften sowie Starkid Schüler*innen fuhren wir dorthin, um auch diesen Standort mit den Schüler*innen und Lehrkräften kennenzulernen. 

 

Wir wurden mit Musik & Tanz empfangen und sind anschließend mit den Schüler*innen sowie den Lehrkräften in einen Austausch gekommen. Der Standort in Tala ist größer als in Nairobi, weshalb wir die Fläche genutzt haben, um mit den Schüler*innen zu tanzen, Fußball und Volleyball zu spielen sowie eine Slackline aufzubauen. Die Schüler*innen zeigten uns mit Herzlichkeit ihre Zimmer, erzählten uns von ihrem Alltag und stellten uns viele Fragen.



BESUCH DER KAZURI PERLENFABRIK:

 

Ebenfalls haben wir die Kazuri-Perlenfabrik besucht. Kazuri ist Swahili und bedeutet übersetzt „klein und schön“. Seit 1975 werden hier Keramikperlen, Schmuck und Töpferwaren handgefertigt. Kazuri möchte besonders alleinerziehenden Frauen und sonstigen benachteiligten Mitglieder*innen der kenianischen Gesellschaft Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten. Während unseres Besuches vor Ort haben wir eine Führung bekommen, bei der wir den gesamten Herstellungsprozess sehen konnten.



BESUCH BEI DER TEEFARM KIAMBETHU:

 

Gemeinsam mit einigen der Starkid Schüler*innen haben wir die Teefarm Kiambethu in Limuru (nordwestlich von Nairobi) besucht.

 

Nach unserer Ankunft konnten wir uns erst einmal selbst auf dem großen Anwesen umsehen. Anschließend wurde uns erklärt, wie man schwarzen Tee anbaut und anschließend weiterverarbeitet. Später haben wir gemeinsam Tee getrunken. Im Anschluss daran gab es eine kleine Führung durch den Wald, wobei uns viele der Pflanzen erklärt wurden, die eine Heilwirkung haben. Zum Abschluss wurde uns ein leckeres Mittagessen serviert.



SAFARI:

 

Ein Highlight war auf jeden Fall das Wochenende! 

Freitag Nachmittag haben wir uns auf den Weg zum Lake Naivasha gemacht (nordwestlich von Nairobi gelegen), wo wir eine Nacht gecampt haben. Am Samstag haben wir dann eine Bootstour gemacht. Später haben wir im Hells Gate National Park eine Fahrrad-Safari unternommen. Hier haben wir in einer atemberaubenden Landschaft Affen, Zebras und Büffel gesehen.

 

Am Sonntag ging es schon früh morgens los zum Nairobi National Park. Dieser ist nur etwa 7km vom Stadtzentrum entfernt. Dort angekommen, sind wir mit dem Jeep auf die Suche nach den Big Five gegangen, von denen wir einige sehen konnten. Es war ein unfassbares Erlebnis, Löwen, Antilopen, Nashörner und Giraffen in freier Wildbahn zu sehen. Später konnten wir noch das Waisenhaus für Elefanten, "Sheldrick Wildlife Trust” und einen Giraffen-Park besuchen.



VORSTELLUNG AUSBILDUNG, UNTERRICHT STARKID:

 

In der zweiten Woche haben wir an der DSN die FEDA Madrid vorgestellt. Mit einer Präsentation und anschließenden interaktiven Workshops konnten wir so den Schüler*innen der 10. bis 12. Klassen unsere verschiedenen Ausbildungsgänge präsentieren.

 

Später an der Starkid School haben wir Unterricht über Geographie und Sprachen gegeben. Hierbei haben wir ihnen nicht nur etwas beigebracht, sondern auch selbst etwas Swahili lernen können.



BESUCH BEI DER AHK FÜR OSTAFRIKA:

 

Auch zu Besuch waren wir bei der AHK für Ostafrika, der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Ostafrika. Diese ist für die Länder Kenia, Tansania, Äthiopien, Uganda und Ruanda zuständig.

 

Zunächst haben wir von Christian Engels, Stellvertretender Leiter, und Bruno Backes, Ausbildungsleiter, erfahren, worin die typischen Aufgaben bestehen, bei welchen es sich zum Beispiel um die Unterstützung für Unternehmen beim Markteintritt, Marktanalysen, Handelsmessen und Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen handelt.

Dadurch haben wir beispielsweise das Ausbildungssystem vor Ort besser kennenlernen können und Unterschiede zu unserer Ausbildung herausfiltern können. Ebenfalls gab es einen Austausch, bei dem wir unsere Ausbildung den Delegationsmitgliedern vorgestellt haben.



PRÄVENTIONS-KURS HIV:

 

Zum Ende der zweiten Woche haben wir gemeinsam mit der Organisation „German Doctors“, die in Nairobi ansässig ist, einen Präventions-Vortrag zum Thema HIV organisiert.

 

Hierfür haben wir die Starkid Schüler*innen von 14 bis 19 Jahren an die Deutsche Schule eingeladen. Der Vortrag wurde von der Ärztin Janet und Organisator Christopher aus Nairobi geleitet. Außerdem war ein HIV-positiver Patient vor Ort, welcher aus seiner eigenen Erfahrung berichtet hat. Er hat Mut gemacht, dass es trotz dieser Diagnose und dank der entsprechenden Medikamente möglich ist, ein normales Leben, sowie eine Beziehung zu führen.



KOCHKURS:

 

Gemeinsam mit einigen der älteren Starkid Schüler*innen haben wir in der zweiten Woche einen Kochkurs an der DSN veranstaltet. Zuvor wurden wir häufig von der Starkid School mit typisch kenianischen Essen bekocht.

 

Nun wollten wir gerne als Teil des Kulturaustausches den Schüler*innen ein spanisches Gericht beibringen – Tortilla! Man konnte merken, was für eine Freude es den Schüler*innen bereitet, zu kochen und neue Rezepte auszuprobieren. Als Abschluss haben wir gemeinsam die fertige Tortilla genossen.


T-SHIRTS BEMALEN:

 

Bei unserer Reiseplanung haben wir uns überlegt, dass wir allen Schüle*innen ein kleines Geschenk mitbringen möchten. Dieses setzte sich aus einem T-Shirt, einem Flummi, Stiften, einem Bleistift, Pflastern und Kaubonbons zusammen. Zunächst haben wir abgesehen von Fußball und Basketball verschiedene Teamspiele mit den Schüler*innen gespielt, beispielsweise Tauziehen und das Zahlenspiel (ein Fangspiel, in dem zwei Teams gegeneinander antreten). 

 

Anschließend hat jede*r Schüler*in ein Geschenkpaket erhalten und wir haben gemeinsam T-Shirts bemalt. Wir wurden mit den Starkids individuell kreativ und viele von uns haben sich gegenseitig ihre T-Shirts unterschrieben, sodass alle am Ende ein schönes Andenken an die gemeinsame Zeit hatten. 



ABSCHIED NEHMEN:

 

An unserem letzten Tag sind wir nochmal alle zur Starkid School gefahren. Als Abschlussprojekt haben wir mit den Schüler*innen zwei Tücher mit Handabdrücken gestaltet. Jede*r Schüler*in sowie die Lehrkräfte hatten die Möglichkeit, sich auf dem Tuch, das wir später als Dekoration aufgehängt haben, zu verewigen. Dies war ein besonderes Projekt für die Starkid School, da die Schüler*innen normalerweise nicht den Zugang zu Farben haben.

 

Anschließend hieß es dann auch schon Abschied nehmen. Unsere zwei Wochen in Kenia sind zu schnell vergangen und waren nicht nur vielseitig, sondern auch lehrreich. Wir haben viel von den Menschen vor Ort sowie ihrer Lebensweise mitnehmen können und hoffen, dass wir durch verschiedene Projekte, Ausflüge und Workshops ebenfalls viel zurückgeben konnten.

Die Begegnungsreise wird uns sicherlich sehr lange in Erinnerung bleiben. Ein großes Dankeschön widmen wir der DSN, insbesondere für ihre Gastfreundschaft und Kooperation. Ebenfalls vielen Dank an die FEDA Madrid für diese tolle und einzigartige Chance, Teil des FEDA for Kenya Teams gewesen zu sein.